SAKK 57/24 TNT-HYPE
Durchführbarkeits-Studie einer komplett vor der Operation durchgeführten Therapie mittels Chemotherapie, Hyperthermie und Bestrahlung bei Patienten, welche an einem Weichteilsarkom der Extremitäten oder des Stamms leiden und ein hohes Rückfallrisiko haben.
Weichteilsarkome sind eine seltene Krebsart, die nur etwa 1 % aller Krebserkrankungen beim Menschen ausmachen. Diese Tumoren können sehr unterschiedlich sein. Wenn der Krebs sich noch nicht im Körper ausgebreitet hat, besteht die Behandlung darin, den Tumor operativ zu entfernen. Vor oder nach der Operation wir meist eine Bestrahlung der Tumorregion durchgeführt. Trotz dieser Behandlungsmethode überleben nur etwa 60 % der Betroffenen die folgenden fünf Jahre nach der Therapie.
Da Weichteilsarkome sehr selten sind, gibt es nur wenige große Studien, und es gibt keinen einheitlichen Behandlungsstandard für besonders gefährliche Weichteilsarkome an den Gliedmaßen und am Rumpf. Das Ziel der aktuellen SAKK 57/24 TNT-HYPE Studie ist es nun, in der Schweiz einen neuen und modernen Therapiestandard für Patienten mit aggressiven Weichteilsarkomen zu testen und dabei die Hyperthermie zu integrieren, um die Überlebenschancen zu erhöhen.
Der vorgeschlagene Behandlungsplan lautet:
Der vorgeschlagene Behandlungsplan besteht aus mehreren Behandlungsblöcken beginnend mit einer Chemotherapie, welche mit Hyperthermie kombiniert wird. Die Art und Dosierung der Chemotherapie wurde von dem aktuell bei Sarkomen am häufigsten angewandten Schema übernommen. Diese Art der Chemotherapie wird mit einer Hyperthermie kombiniert, da in einer grossen Studie damit bereits erfolgsversprechende Ergebnisse erzielt werden konnten. Bei der Hyperthermie wird der Tumor mit Mikrowellen von aussen auf eine Temperatur um 41°C erwärmt – es wird quasi Fieber im Tumorbereich erzeugt, was die Krebszellen sensibler gegenüber der Chemotherapie machen. Die folgende Strahlentherapie wird - den Gepflogenheiten in der Schweiz entsprechen - vor der Operation ergänzt. Der Vorteil alle Behandlungsblöcke vor der Operation durchzuführen ist, dass die Chemotherapie und Hyperthermie zuerst alle versteckten Metastasen bekämpfen, den Tumor verkleinern und die Operation erleichtern kann. Danach kann die Strahlentherapie helfen, den Tumor noch besser operierbar zu machen und die Kontrolle über den Tumor zu verbessern. Der Nachteil ist jedoch, dass die Behandlung relativ lange dauert, während der Tumor weiterhin im Körper bleibt.
Dies ist eine nationale Studie, die an mehreren Zentren in der Schweiz durchgeführt wird und als erste Fragestellung die Durchführbarkeit des Behandlungsplans testet. In der zweiten Fragestellung wird der Effekt der Therapie auf die Tumorkontrolle und die Verträglichkeit evaluiert.
Dies ist eine nationale Studie, die an mehreren Zentren durchgeführt wird. Es handelt sich um eine Phase-II-Studie, bei der ein neuer Behandlungsplan getestet wird. In dieser Studie gibt es nur eine Behandlungsgruppe. Insgesamt sollen 24 Patienten über einen Zeitraum von 2,5 Jahren in die Studie aufgenommen werden und über 3 Jahre begleitet werden.